Chemisches Peeling

Was bedeutet Peeling?

Der Begriff Peeling leitet sich dem englischen Wort „to peel“ ab und bedeutet „abschälen“.

Peeling ist eine immer häufigere eingesetzte Methode in der ästhetischen, kosmetischen medizinischen Dermatologie. Ziel ist es durch ein gezieltes Abschälen der Haut eine Regeneration von Dermis und Epidermis zu erreichen.

Fruchtsäuren werden in der dermatologischen und kosmetischen Praxis zur Regeneration eingesetzt. Sie gehören zu den Carbonsäuren. Die Fruchtsäuren werden auch als Hydroxysäuren bezeichnet. Die verwendeten Einsatz Konzentrationen reichen von 2% in kosmetischen Homecare-Produkten bis 70% in medizinischen Fruchtsäurepeelings zur professionellen Anwendung. Die Wirkweise der Säure ist nicht nur abhängig von ihrer Konzentration. Auch der eingesetzte pH-Wert der Formulierung nimmt Einfluss auf den Grad der Wirkung. Je höher die Säurekonzentration und je niedriger der pH-Wert des Produktes, desto stärker der keratolytische und regenerierende Effekt, der über epidermale Struktur hinaus bewirkt wird.

 

Welche Hautveränderungen darf gepeelt werden?

Die Indikationen reichen je nach Tiefe des Peelings über aktinische geschädigte Haut, aktinische Keratosen, Lentigines seniles, Pigmentstörungen, feine Fältchen, störende Schwangerschaftsstreifen, Rosazea, Verhornungen wie Keratosis pilaris bis zur leichten und mittelschweren Akne.

 

Was ist der geschichtliche Hintergrund des Peelings?

Chemical Peels wurden bereits seit Jahrhunderten zur Therapie verschiedener Hautveränderungen eingesetzt. Die Zunahme an kommerziell erhältlichen und standardisierten Fertigsubstanzen, verbunden mit einer hohen Produktsicherheit, hat zu einer weiten Verbreitung dieser Technik in der Dermatologie geführt.

Fruchtsäuren wirken auf die Hautbarriere und den Natural Moisturizing Factor:

Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen haben die Fruchtsäure einen barrierestärkende Wirkung.

 

Welche Unterschiede gibt es beim Peeling?

Beim Hautpeeling das sogenannte Chemical Peel werden ätzende Substanzen auf die Haut aufgetragen, die exfoliativ wirken, also eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Schälung der Haut induziert. Die Auswahl der geeigneten Peeling-Substanz richtet sich nach Indikation und gewünschter Eindringtiefe. Zu den Substanzen mit metabolischer Wirkung gehören alpha-Hydrosäuren (AHA), die Azelainsäure und die Vitamin-A-Säure (Tretinoin). Allerdings werden hier nur die Glykolsäure und die Milchsäure aus dem Komplex der AHA-Säuren als Peeling-Substanzen genutzt. Die anderen Säuren werden als Vor- und Nachbehandlung eingesetzt. Eine Substanz mit Säurewirkung ist die allgemein bekannte Trichloressigsäure (TCA), während Phenol, Resorcin und Salizylsäure zu den Substanzen mit toxischer Wirkung zu rechnen ist.

Das Chemische Peeling ist eine invasive Methode mit dem Ziel eine Regeneration von Dermis und Epidermis zu erreichen. Das Chemische Peeling bewirkt zunächst eine Zerstörung der Epidermis bzw. auch der Dermis.

Dieses wird erreicht durch eine gezieltes abschälten der Epidermis oder der Dermis. Das Peeling erreicht eine Verbesserung der Hautstruktur.

 

Man unterscheidet:

  1. Oberflächliches Peeling, (Soft-Peeling, Weekend-Peeling) – Tiefe des Peelings: Stratum granulosum der Epidermis bis zur papillären Dermis.

Beispiele: Mechanisch oder Mikro-Abrasion oder Kräutertiefenschälkur nach Schrammek Glykolsäure 20-40%, TCA 35%

 

 

  1. Mitteltiefes chemisches Peeling-

Tiefe des Peelings: Papillarschicht der Dermis bis obere retikuläre Dermis,

Beispiele: Glykolsäure 50-70%, TCA 50%

 

  1. Tiefes chemisches Peeling-

Tiefe des Peelings: bis zur mittleren retikulären Dermis,

Beispiel: Glykolsäure 70%, TCA 50-70%, mehrmals Phenolzubereitungen

 

Mit welchen Klassifikationen von chemischen Peelings verfahren wir?

Das Peeling wird von der verwendeten Substanz, ihrem pH-Wert, deren Konzentration sowie der Einwirkdauer bestimmt. Je nach Substanz, Konzentration, Einwirkzeit und Kombinationsbehandlung kann die Tiefenwirkung und somit das Chemical Peeling in oberflächliche, mitteltief und tief eingeteilt werden.

Welche Eindringtiefe erreicht das Peeling in der Haut?

Die Benennung der Einwirktiefe eine chemische Substanz umfasst gleichzeitig das Ausmaß ihrer Aktivität in der Haut, was sich klinisch in dem sogenannten „Frost“ widerspiegelt, der sich nach dem Auftragen der Peelsubstanz bildet.

Die Wirkungsweise und somit die Eindringtiefe der einzelnen Peelsubstanzen werden mitbestimmt durch verschiedene Faktoren:

  • Hauttyp,
  • Hautdicke
  • Ausmaß der aktinischen Schädigung
  • Verteilung der Adnexstruturen
  • Art der Vorbehandlung der Haut
  • Peelsubstanz-Wirkstoff-Konzentration
  • Konzentration der Peelsubustanz
  • Applikationsdruck
  • Anzahl der Applikationen-Häufigkeit der Anwendungen
  • pH-Wert
  • Einwirkzeit

 

Die Auswahl der Peeling Verfahren muss sowohl dem Hauttyp des Patienten als auch der Hautregion und den Lebensumständen des Menschen entsprechen.

Das 3-Phasen Hautkonzept n. Dr. Rietz werden verschiedene Peeling-Systeme in Abhängigkeit von der medizinische/dermatologischen Indikationen angewendet. Diese werden dann mit entsprechenden dermatolgoischen Wirkstoffen kombiniert. Aus diesem Grund können die Wirkstoffe tiefer in die Haut eingebracht werden und am Zielort schneller wirken. Die Folge: schnellere Abheilung, längere symptomfreie Intervalle und vollständige Abheilung

 

Peelings können angewendet werden:

  • Akne, großporige Haut, Rosazea, Problemhaut
  • Lichtgeschädigte Haut, Schäden durch Umwelteinflüsse, Vorstufen von hellem Hautkrebs, Vorbeugung gegen Schäden durch Umweltgeschädigter haut
  • Hyperpigmentierungen, Anzeichen von Unregelmäßigkeiten im Hautbild
  • Psoriasis, Schuppenflechte
  • Neurodermitis, Ekzem,
  • Warzen, Alterswarzen
  • Hyperkeratosen, Verhornung an den Füßen und Händen
  • Bindegewebsveränderungen
  • Fußpilz

Welche Wirkung hat das Chemical Peeling?

Fruchtsäuren tragen zu einer, „Festigung“ der Hautbarriere bei.  Fruchtsäuren führen bei dauerhafter Anwendung zur Stärkung des Säureschutzmantels und Kräftigung der Hautbarriere.

 

Die Korneozyten schilfern ab, dieser Prozess geht mit einer Regeneration und Neustrukturierung der epidermalen Zellstrukturen einher. Ein wichtiger epidermaler Wirkmechanismus ist zudem die Steigerung der Wasserbindekapazität, die mit einer erhöhten Hautfeuchtigkeit und einem verbesserten Hautturgor (Hautspannung) einhergeht. Die Anwendung von Glycolsäure unterstützt durch eine erhöhte Fibroblastenaktivität und die Ausschüttung von Cytokinen (Botenstoffe) die Kollagensynthese. Als Resultat ergibt sich eine Regeneration der extrazellulären Matrix mit ihren Kollagen- und Elastinfasern. Salizylsäure wird aufgrund ihrer Fettlöslichkeit häufig zur Behandlung der seborrhoischen Haut verwendet. Sie hat je nach Konzentration stark keratolytische Eigenschaften und schält das Stratum corneum so von außen nach innen ab. Zudem hat die Säure eine antiphlogistische (antientzündliche) Wirkung und reduziert Rötungen. Daher begründet sich der Effekt von entzündlichen Effloreszenzen (Hautblüten), wie sie bei der Akne zu finden sind. In der Kombination beider Säuren wirkt die Salicylsäure gerade bei Fruchtsäure Peeling als Wegbereiter für die Glycolsäure.

Es kommt zu einer Veränderung der epidermalen Strukturen sowie einer Absenkung des pH-Wertes induziert. Dies führt zu einem Aufbau bzw. einer Stärkung der Barriere. So zeigt eine mit Alphahydroxysäure vorbehandelte Haut eine deutlich höhere Resistenz gegenüber reizenden oder irritierenden Faktoren. Zugleich hat die Anwendung von Fruchtsäureprodukten positive Auswirkungen auf den pH-Wert der Haut. Eine Absenkung des pH-Wertes kann dabei bereits nach kurzer Zeit erzielt werden und durch die dauerhafte Anwendung in der Homecare im pH-Optimum von 4,8 – 5,5 gehalten werden. Ein saurer pH-Wert unterstützt die Aufrechterhaltung der Barriere und sorgt für eine gesunde Hautfunktion. Zudem wird die Synthese natürlicher Feuchthaltefaktoren im Stratum corneum unterstützt, der TEWL wird verringert und trägt damit zum Feuchtigkeitsgehalt der Haut bei.

 

Was ist das 3- Phasen-Hautconcept in Bezug auf chemisches Peeling?

 

Im 3- Phasen-Hautkonzept werden verschiedene Peeling – Systeme in Abhängigkeit von der medizinischen/dermatologische Indikation angewendet. Diese werden dann mit entsprechenden dermatologischen Wirkstoffen kombiniert. Aus diesem Grund können die Wirkstoffe in die Haut eingebracht werden und am Zielort schneller wirken. Zusätzlich wird die Hautbarriere gestärkt bzw. wiederhergestellt.

Die Folge: schnellere Abheilung, längere symptomfreie Intervalle und vollständige Abheilung.

Bei diesen Behandlungskonzept kann auf interne Medikation wie Cortison und/oder Antibiotika und die Dosis und Menge der externen Applikation von Cortison und Antibiotika kann deutlich reduziert werden.

 

Hautkonzepte auf der Basis fundierter dermatologischer Erfahrung mit neuesten Methoden:

Welche Aufklärung ist für den Patienten notwendig?

 

Bevor eine Behandlung mit einem Peeling erfolgt muss eine individuelle Aufklärung erfolgen. In diesem Gespräch muss besprochen werden, was man erwarten kann. Außerdem ist es wichtig das Peeling Verfahren zu besprechen und dessen möglichen Nebenwirkungen.

Für uns ist wichtig eine realistische Erwartungshaltung zu schaffen, sowohl was die Effekte, Komplikationen, die Vorbehandlung uns Missempfinden während und nach der Behandlung auftreten kann. Ein schriftlicher Aufklärungsbogen ist notwendig mit mindestens 24 Stunden „Bedenkzeit“.

Die Kunst des Chemical Peelings liegt auch in der optimalen Vor- und Nachbehandlung so Dr. Rietz.

 

Welche Nebenwirkung kann beim Chemical Peeling auftreten?

Die Nebenwirkungen sind in erster Linie abhängig von der Art und Konzentration und Lokalisation der Körperregion abhängig.

Es können während und nach der Behandlung ein Kribbeln und eine Rötung auftreten. Bei höheren Konzentrationen kann es auch zu einer Schwellung kommen und Pustelbildung  kommen.

 

Wir arbeiten seit über 20 Jahren mit unterschiedlichen Peel-Systeme und wir konnten starke Nebenwirkungen verhindern, da wir entsprechende Post-Behandlungsmaßnahmen durchführen, die das Hautbild schnell beruhigen.

 

Wie ist der Ablauf der Behandlung?

Bei jeder Behandlung wird eine prä- und Post Behandlung durchgeführt. Das bedeutet das die Haut vorher abgereinigt und desinfiziert wird bevor eine Peel-substanz aufgetragen wird. Nach den Behandlungen werden beruhigende und regenerative Maßnahmen durchgeführt.

Kann ein chemisches Peeling mit apparativen Methoden und ästhetischen Verfahren kombiniert werden?

Niedrig dosierte Peel-systeme können sehr gut mit anderen apparativen Verfahren wie z.B. Micronneedling, IPL und Laser kombiniert werden.

Bei einer höheren Konzentration ist eine Kombination nach der Behandlung erstmal nicht zu empfehlen.

Vor jede Behandlung wird ein individueller personalisierte Behandlungsplan erstellt. Eine eingehende Anamnese und Befund des Hautbildes ist entscheidend für Art der Chemical Peeling

 

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Praxis: 08171/389815

Online Terminbuchung: geretsried@hautpraxis-rietz.de

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Ihr Haut-Doktor im Derma Center

Dr. med. Angelika Rietz, Dermatologe und Allergologe

 

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