Gürtelrose, Windpocken, Herpes Zoster
Was ist eine Gürtelrose?
Die Gürtelrose ist eine Viruserkrankung. Medizinisch heißt sie „Zoster“ oder „Herpes Zoster“. Der Name „Gürtelrose entstand aus dem Volksmund, weil die Krankheit oft im Gürtelbereich zu einer „Wundrose“ führt. Die Gürtelrose entsteht durch kleinste Krankheitserreger, die sogenannten Varizellen-Zoster-Viren. Diese Viren sind als Auslöser der Windpocken (einer Kinderkrankheit) bekannt. Die weltweit verbreitenden, sehr ansteckenden Windpocken-Viren zählen zu den Herpes-Viren. Wer als Kind unter Windpocken litt, trägt diese Viren jahrzehntelang unauffällig in Nervenknoten an der Wirbelsäure mit sich.
Mit zunehmenden Lebensjahren (vor allem bei über 60-jährigen) steigt das Risiko, dass die Krankheitserreger wieder aktiv werden. Sie vermehren sich oft unter Stress, als Begleitreaktion bei einer anderen Erkrankung, einer Operation oder nach einem schweren Schicksalsschlag in der Familie.
Wer Kann an Zoster erkranken?
Blutuntersuchungen zeigen, dass ca. 90% aller Menschen einmal an Windpocken erkrankt waren. Sie alle können auch an Zoster erkranken. Man schätzt, dass ca. 20-25% aller ehemals Windpockenkranken einmal an Zoster erkranken werden. Eine Neuansteckung mit dem Zoster-Virus im Erwachsenenalter ist eher selten. Noch seltener ist es, dass Kinder zuerst an Zoster erkranken, ohne vorher Windpocken gehabt zu haben. Gürtelrose ist also fast immer eine Spätfolge der Windpockeninfektion der Kindheit. Windpocken verlaufen häufig sehr mild und werden nicht bemerkt. Im Allgemeinen erkrankt jeder nur einmal an Windpocken und Zoster und ist dann immun.
Wie äußert sich die Gürtelrose?
Solange die Hautbläschen bestehen, ist der Kranke mit Zoster ansteckend bei direkter Berührung besteht die Ansteckungsgefahr allerdings nur 2-3 Tage, da sich die Krankheitserreger im Gegensatz zu den Windpocken nicht im ganzen Körper über das Blut verbreiten. Windpocken dagegen sind solange höchst ansteckend, bis die Krusten abgefallen sind. Eine reelle Ansteckungsgefahr besteht bei Gürtelrose also nur für kleine Kinder unter 10 Jahren und schwerkranke Erwachsene.
Welche Vorbeugung – Impfung ist möglich?
Es gibt eine natürliche Art der Vorbeugung. Körperlich und seelisch gesund zu bleiben, damit das Immunsystem den Windpockenvirus im Körper „in Schach“ halten und dass ein Ausbruch verhindert werden kann. Die Windpockenimpfung wirkt nicht vorbeugend, Auch wenn man als Kind keine Windpockeninfektion hatte, kann man sich als Erwachsener noch ansteckend sein. Wie lange die Impfung anhält ist noch nicht klar bewiesen. Da man meist Menschen impft die den Virus schon in sich tragen, ist der Wirkmechanismus neu; man verhindert wohl nicht die Reaktivierung der Viren, aber man verhindert den Ausbruch einer Erkrankung durch eine „Boostern“ der zellulären Immunität.
Wie ist der Verlauf bei der Gürtelrose?
Bei einem leichten Befall spürt man anfangs nur Ziehen und Jucken am Körper. Erst nach einigen Tagen bemerkt man eine Rötung und wasserklare Bläschen an der Haut. Sie trockenen ein und heilen innerhalb von 2-3 Wochen komplett ab. Leichte Narben und Gefühlsstörungen können zurückbleiben. Manchmal hat man auch grippeartige Beschwerden und leichtes Fieber. Schwerer Befall kündigt sich oft mit starken Schmerzen (dumpf oder wie Messerstiche) an. Wenige Tage später können große Hautareale (z.B. das halbe Gesicht) rot und voller Bläschen sein. Diese Blasen können sehr tief reichen und zu schwarzen Krusten zerfallen.
Ist die Gürtelrose gefährlich?
Im Allgemeinen ist Zoster nicht gefährlich. Nur in Ausnahmen (z.B. Immunschwäche) kann ein schwerer Krankheitsverlauf entstehen und auch das Auge, Hirnnerven und innere Organe betreffen. Besonders Vorsicht ist bei Hautbefall der Nase geboten, da sich dieser Bereich auch oft entzündet. Bei sehr ausgehenden, schweren Zoster Fällen sollte der Arzt nach Immunschäden, unentdeckten Entzündungsherden und sogar einem unerkannten Krebsleiden suchen.
Man unterscheidet die akuten Schmerzen, solange die Haut entzündet ist. Viel gravierender sind die chronischen Schmerzen, die Zoster Neuralgie oder Post-Zoster-Neuralgie.
Von PZN spricht man, wenn 3-6 Wochen nach der Gürtelrose starke Nervenschmerzen entstehen. Diese Schmerzen habe ihre Ursachen in einer narbigen Zerstörung der infizierten Nervenwurzeln. Unbehandelt betrifft diese Neuralgie etwa 70% aller Kranken über 70 Jahre.
Was kann ich selbst zusätzlich tun?
- Die wichtigste Maßnahme: Zeitnah einen Hautarzt aufsuchen.
- Sobald der geringste Verdacht einer Gürtelrose aufkommt und der Arzt die Diagnose bestätigt und die innerliche Behandlung früh begonnen hat, können die Schmerzen verhindert werden.
- Schonen Sie sich, solange die Krankheit besteht.
- Meiden Sie in der ersten Woche kleine Kinder und kranke Menschen, um diese nicht anzustecken
- Kratzen sie nicht an den befallenen Stellen
- Nehmen sie Ihre Medikamente regelmäßig ein
- Viel Trinken
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Dr. med. Angelika Rietz, Dermatologe und Allergologe
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