• Ist eine Falte eine Verletzung?

    In gewissem Sinne ist eine Falte eine irreparable Veränderung der Hautarchitektur (entstanden durch Mimikbewegungen wie Stirnrunzeln, Lächeln oder Blinzeln), die nicht mehr heilt. Insofern kann hier im weitesten Sinne auch von Verletzung gesprochen werden. Im Laufe der Zeit führt wiederholtes Dehnen und Zusammenziehen der Haut zu Rissen in der Kollagenschicht, die ein Teil des Stützsystems der Epidermis ist. Dieses „Dehnen und Verdichten“ des Bindegewebes wird langfristig an der Hautoberfläche als Falte sichtbar.

  • Kann man eine Falte heilen?

    Die Haut heilt bis zu einem gewissen Grad auf natürliche Weise selbst. Wenn Sie sich zum Bespiel mit Papier in den Fingern schneiden, schließen die Haut bildenden Zellen die Wunde, es sei denn, die Wunde wird durch anhaltenden Bewegungen oder Trockenheit immer wieder aufgerissen. Bei der Bildung von Falten läuft ein ähnlicher Prozess ab. Durch sich ständig wiederholende Bewegungen hat die Haut keine Chance, sich selbst komplett zu heilen.

  • Sind Falten unvermeidlich?

    Nicht unbedingt. Jeder runzelt die Stirn, aber nicht jeder hat mit 40 Falten auf der Stirn. Wie schnell man Falten bekommt, hängt stark von genetischen Faktoren ab. Zudem weisen jüngste Studien darauf hin, dass UV-Strahlung, Irritationen und Feuchtigkeitsarmut Hauptgründe für die Schwächung der hauteigenen Reparaturmechanismen sind. Wie ein Schnitt in der Haut, heilt auch eine Falte, zustande gekommen durch wiederholte Bewegung, nicht so einfach.

  • Warum werden Falten tiefer?

    Zellen reagieren unterschiedlich auf sich ständig wiederholende Bewegungen – je nachdem, wo sich die Zellen innerhalb der Falte befinden. Das Ergebnis: die Falte entwickelt eine „gespaltene Persönlichkeit“. Die Zellen, die sich an der Seite einer Falte befinden, sind durchgehend gedehnt. Sie spüren Lücken und kurbeln die Kollagenproduktion an, um diese Lücken zu füllen. Die Zellen am Boden der Falte sind zusammengedrängt. Sie reduzieren die Kollagenproduktion und setzen Enzyme frei, die das Kollagen auflösen. Die Seiten verstärken sich somit und der Boden senkt sich weiter ab, die Falte wird dadurch tiefer.

  • Kann man Falten…

  • …aufhalten?

    Botox-Injektionen lähmen die Gesichtsmuskeln, die Falten auslösen. Dieser Effekt lässt sich zwar wiederholen, hält allerdings jedes Mal nur bis zu sechs Monaten an.

  • …glätten?

    Vielleicht. Aufgrund der „gespaltenen Persönlichkeit“ einer Falte können Injektionen und andere Behandlungsmethoden, die die Kollagenproduktion stimulieren, immer nur einen Teil des Problems lösen. Ein vielversprechender Forschungsansatz ist es, die Kollagenproduktion der Zellen am Boden einer Falte zu stimulieren. Doch solange bestimmte Gesichtsmimiken ständig wiederholt werden, kann die Bildung von Falten nie komplett aufgehalten werden.

  • …heilen?

    Nein. Obwohl die Ernährung den Hautzustand beeinflusst, gibt es keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, die belegen, dass bestimmte Nahrungsmittel oder die Aufnahme von z.B. antioxidativen Vitaminen Falten heilen.

  • …vorbeugen?

    Nichts kann der Faltenbildung durch sich ständig wiederholende Mimikbewegungen vorbeugen. Den durch UV-Strahlen bedingten Hautschäden kann jedoch vorgebeugt werden. Irritierte Haut altert schneller, da schädliche Umwelteinflüsse und Feuchtigkeitsarmut die Schutzbarriere der Haut schädigen. Die Haut ist somit UV-Strahlen und anderen schädlichen Umwelteinflüssen verstärkt ausgesetzt.

  • …reparieren?

    Haut in optimalem Zustand kann der Faltenbildung besser standhalten, und ist in der Lage, viel Energie in ihre Reparatur zu investieren. Moderne, hoch entwickelte Pflegetechnologien bieten verschiedene „schonende“ Möglichkeiten, den natürlichen Reparaturmechanismus der Haut zu unterstützen. Keine wissenschaftliche Studie unterstützt die Theorie, dass bestimmte Ernährungsweisen oder die Einnahme von Vitaminen Falten heilen.

    Hautschonende Reparaturmechanismen:

    • Produkt-Formeln, die mit dem natürlichen Reparaturmechanismus der Haut korrespondieren, ihm extra Energie und Wirkstoffe liefern und die Haut vor schädlichen Umwelteinflüssen schützen.
    • Gesichtspflege, die direkt absorbierbare Antioxidantien enthält, um Hautschäden entgegenzuwirken, die durch freie Radikale ausgelöst werden.
    • Tägliche Pflege, die den Feuchtigkeitsgehalt der Haut wiederherstellt und eine starke Feuchtigkeitsbarriere aufrechterhält.
  • Was kann man tun?

    Tägliche, präventive Maßnahmen:

    1. Fangen Sie möglichst frühzeitig an, Ihre Haut mit UVA/UVB-Breitbandschutz und einem Lichtschutzfaktor von mindestens SPF 15 zu schützen. Achten Sie auf UVA-Filter wie Titanium Oxid, Zinkoxid oder Avobenzon (Parsol 1789).
    2. Verwenden Sie eine tägliche Pflege, die die Haut möglichst nicht irritiert.
    3. Ausreichend Feuchtigkeit ist oberste Priorität für alle Hauttypen.
    4. Vermeiden Sie zu starke Mimikbewegungen – hören Sie mit dem Rauchen auf, tragen Sie eine Sonnenbrille, um Blinzeln zu vermeiden, etc.
    5. Ernähren Sie sich möglichst zuckerarm.
  • Kann gebräunte Haut ein Zeichen für eine DNA-Schädigung sein?

    Ja. Ironischerweise kann das, was oft als „gesunde Farbe“ bezeichnet wird, schon ein Zeichen einer ernsthaften Hautschädigung sein.

    Alle Hauttypen riskieren DNA-Schäden

    Minuten in der Sonne, bis sich die Haut rötet gegenüber Minuten in der Sonne, ab wann DNA-Schäden auftreten:

    • Helle Haut: rötet sich 8 Minuten
    • Mittlere Haut: rötet sich 12 Minuten
    • Dunkle Haut: rötet sich 25 Minuten
    • Auftreten von DNA-Schäden: weniger als 5 Minuten
  • Warum sind Schäden in der DNA der Haut so gefährlich?

    Wenn erst einmal die DNA – das „Gehirn“ der Zelle – geschädigt ist, kann die Zelle nicht mehr richtig funktionieren. Geschädigte Zellen vermehren sich nicht normal und fügen anderen Zellen Schaden zu. Auf lange Sicht führt diese irreversible UV-Schädigung dazu, dass die Haut schneller altert. Gleichzeitig erhört sich das Hautkrebsrisiko.

  • Schützt ein hoher SPF von Schäden in der DNA?

    Nicht unbedingt. Verschiedene Arten von UV-Strahlen – UVA und UVB – beeinflussen die Haut auf unterschiedliche Weise. Beide können Schäden von frühzeitiger Hautalterung bis hin zu Hautkrebs verursachen. Die SPF-Skala misst nur die Fähigkeit eines Sonnenschutzes, die UVB-Strahlen abzuwehren. Man hat lange angenommen, dass UVA-Strahlen harmlos sind, weil sie die Haut nicht verbrennen. Jetzt weisen Wissenschaftler darauf hin, dass UVA-Strahlen sogar noch gefährlicher als UVB-Strahlen sein können, weil sie doppelt so tief in die Haut eindringen.
    SPF-Skalen messen nur die Fähigkeit eines Sonnenschutzes, UVB-Strahlen zu blockieren.

    Kürzere, energiereichere, „verbrennende“ UVB-Strahlen:

    • Vermutlicher Grund von Sonnenbrand und bestimmten Arten von Hautkrebs.
    • Die Intensität variiert bedingt durch Tages und Jahreszeit, Höhe, und Entfernung zum Äquator.
    • Helle Hauttypen sind am stärksten gefährdet.

    Längere, tiefer in die Haut eindringende, „die Hautalterung beschleunigende“ UVA-Strahlen:

    • Vermutlicher Grund für Faltenbildung, andere Anzeichen von frühzeitiger Hautalterung und bestimmte Hautkrebstypen.
    • Die Intensität ist gleich bleibend. 60-80% durchdringen die Wolken, 50% durchdringen Fensterglas.
    • Helle und dunkle Hauttypen sind gleichermaßen anfällig.

    Die Sonne hinterlässt ihre Spuren an verschiedenen Hautzellen, -strukturen und -systemen:

    Effekt durch UV-Strahlung Art der Hautschädigung
    Melanocyten Verlieren ihre Fähigkeit, gleichmäßig Melanin zu produzieren. Sommersprossen und Altersflecken
    Blutgefäße Weithin sich durch Hitze und UV-Strahlen. Sichtbar geschwollene oder gerissene Kapillargefäße
    Lipidbarriere Verminderter Schutz von Feuchtigkeitsverlust. Feuchtigkeitsarmut und Trockenheit. Linien und Fältchen wirken
    tiefer.
    Kollagen Fasern fransen aus, Reparaturmechanismen brechen zusammen. Die Haut verliert ihre Elastizität.
    Zellen des Immunsystems Fähigkeit, geschädigte Zellen zu beseitigen, wird geschwächt. Geschädigte Zellen vermehren sich und schädigen andere gesunde
    Zellen.
  • Wie kann ich mich vor UVA-Strahlen schützen?

    Verwenden Sie Sonnenschutz, der einen UVA/UVB-Breitbandschutz enthält. Vergewissern Sie sich, dass er UVA-Filter wie Titanium-Dioxid, Zinkoxid oder Avonbezone (Parsol 1789) enthält. Informieren Sie sich über UV-Schutzprodukte, die von der Hautkrebs-Stiftung empfohlen werden, wie zu Beispiel auch Fensterschutz, Sonnenbrillen, spezielle Kleidung und Waschmittelzusätze.

  • Ist es besser, ein Solarium zu besuchen?

    Absolut nicht. Die meisten Solarien benutzen UVA-Strahlen – die zwei bis dreimal so intensiv wie im natürlichen Sonnenlicht sind – weil diese die Haut nicht so leicht verbrennen lassen. Jedoch ist mittlerweile erwiesen, dass UVA-Strahlen weitaus schädlicher sind als ein Sonnenbrand.

  • Gibt es einen gesunden Weg, braun zu werden?

    Medizinisch gesehen, nein. Die einzige gesunde Art von Bräune ist die Bräune ganz ohne Sonne. Glücklicherweise gibt es schnelle und einfach anzuwendende Selbstbräunungsprodukte. Achtung: Wenn Sie Selbstbräuner verwenden, tragen Sie in der Sonne stets zusätzlich einen Sonnenschutz auf. Medizinisch gesehen, ist die einzige gesunde Bräune die Bräune ohne Sonne.

  • Wie ernsthaft kann der Schaden sein?

    Wenn die (ultravioletten) UV-Strahlen der Sonne in die Haut eindringen, greifen sie die DNA der Zellen an. Das genetische Material (DNA) ist im Inneren jeder Zelle und steuert all Zellaktivitäten. Schäden in der DNA lösen eine Reihe von Effekten aus, von vorzeitiger Hautalterung bis hin zu Hautkrebs.

  • Kann gebräunte Haut vor weiteren Schäden schützen?

    Der Gedanke, dass gebräunte Haut einen angemessenen Sonnenschutz darstellt, ist ein gefährlicher Mythos. Gebräunte Haut spendet nur minimalen Schutz – entsprechend einem SPF 2 oder 3. Dermatologen empfehlen täglich Sonnenschutz mit SPF 15 und höher.

  • Was ist, wenn ich Sonnenbrand bekomme, aber nicht braun werde?

    Hierbei handelt es sich um eine andere, aber genauso ernsthafte UV-bedingte Hautschädigung. Die meisten Hauttypen bekommen wesentlich schneller einen Sonnenbrand als dass sie braun werden. Die hellsten Hauttypen bekommen schon in weniger als 10 Minuten Rötungen. Schäden in der DNA, obwohl nicht sichtbar, treten fast unmittelbar auf, sobald man sich der Sonne aussetzt. Sichtbare Schäden – gebräunte Haut oder Sonnenbrand – treten erst dann auf, wenn es schon zu spät ist. Schäden der DNA, obwohl unsichtbar, treten meist schon unmittelbar dann auf, sobald die Haut der Sonne ausgesetzt wird.

  • Können Hautschädigungen, die durch Sonne entstanden sind, repariert werden?

    Bis zu einem gewissen Grad. Tagsüber können UVA/UVB-Sonnenschutzprodukte Stressfaktoren aus der Umwelt abwehren, so dass sich die Haut auf die Reparatur konzentrieren kann. Sonnenschutzprodukte, die zusätzlich Antioxidantien enthalten, um Freie Radikale zu neutralisieren, können zusätzlich von Vorteil sein. Die kosmetische Forschung hat Technologien entwickelt, um den sichtbaren Zeichen von Sonnenschäden wie Hautverfärbungen, Faltenbildung und Feuchtigkeitsarmut entgegenzuwirken.

  • Was kann man tun?

    Vermeiden Sie – wann immer möglich – Ihre Haut der Sonne auszusetzen. Tragen Sie in der Sonne immer einen UVA/UVB-Sonnenschutz auf. Die meisten Dermatologen empfehlen, das ganze Jahr über konsequent Sonnenschutz zu verwenden, um Zeichen frühzeitgier Hautalterung zu vermeiden und Hautkrebs vorzubeugen.