Borreliose

Borreliose wird durch Zecken übertragen- Was sind Zecken?

 

Zecken sind milbenartige Insekten von wenigen Millimeter Größe. Im Volksmund werden Sie auch „Holzbock“ genannt. Zecken leben in Wartestellung meist an Kräutern, Gräsern und niedrigem Gehölz. Sie fallen nicht von Bäumen, sondern lauern in meist etwa 0,5-1m Höhe auf ihre Opfer. Waldspaziergänge sind weniger gefährlich als ein Picknick im hohen Gras am Waldrand. Sie sind zwar blind und langsam, aber sehr zielsicher. Organe an ihren Vorderbeinen erkennen Erschütterungen, Geruch und Körperwärme. Nähert sich ein Opfer, wandern sie in seine Richtung oder haken sich fest. Eigentlich ernähren sich Zecken vom Blut von Rehen, Mäusen, Katzen, Hunden und anderer Tiere, Mit dem Blut dieser Tiere werden Krankheitserreger aufgenommen und weitergegeben.

Besonders häufig werden Menschen bei der Gartenarbeit, im Wald oder beim Picknick befallen. Falls Zecken einen Menschen „erwischen“ so krabbeln sie an Schuhen, Armen oder Strümpfen nach oben und beißen bzw. stechen sich dann in der Haut fest, bevorzugt in der dünnen Haut von Knien, Leisten oder Achselhöhlen. Wegen ihrer geringen Größe (Larve 0,5mm), Nymphe 1,5 mm, erwachsene Zecke 4 mm) werden sie häufig nicht bemerkt und oft zufällig beim Duschen usw. entfernt.

Unentdeckt saugen sie sich mit Blut voll und lassen sich nach Stunden oder Tagen einfach fallen, um zu verschwinden.

Aufgrund des Kimawandels breitet sich z.Z. die Auwald Zecke aus, sie kann seltenere Krankheiten wie Tularamie und Rickettsiose übertragen (v.a. Haustiere).

 

Welche Gefahren gehen von Zecken aus?

 

Zecken können viele gefährliche Krankheiten übertragen.

  1. FSME=FrühsommerMeningoEncephalitits. Es entsteht eine Hirnhautentzündung. Diese Viruserkrankung, die Erreger sind die FSME-Viren (englisch: tick-borne fever, central european encepahititis, diphasic meningoencephalitis).
  2. Lyme-Borrreliose: Sie ist eine Bakterienerkrankung.

Welche Krankheitsbeschwerden sind möglich?

 

Borreliose:

Borrelien sind schraubenförmige Bakterien (sog. Spirochäten, sie ähneln den Syphilis-Erregern). Sie befallen v.a. Mäuse, Vögel und Wildtiere. Nach der Borrelienübertragung durch den Zeckenspeichel vermehren sich die Bakterien in der Haut und beginnen zu wandern. Nach ca. 5- 10 Tage nach dem Biss kann es an der Bissstelle zu einer „Wanderröte“ (Erythema migrans) kommen, einer blass rosafarbenen, wachsenden Hautrötung. Sie kann auch fehlen und/oder mit grippeähnlichen Beschwerden einhergehen. Danach streuen die Bakterien innerhalb von 10 Wochen im Körper aus- wenn sie nicht vom Immunsystem oder durch Antibiotika abgetötet werden. Die Kranken fühlen sich oft müde, unkonzentriert oder schwindelig. Auch extreme Schweißausbrüche und kurzer, heftiger Pulsschlag ist typisch.

Im ungünstigen Fall bohren sie sich in das Bindegewebe der Haut, der Gelenke oder anderer Organe und lösen eine chronische Entzündung aus (ca. 3-5% der unbehandelten Infizierten).

 

Was kann man vorbeugend tun?

 

  1. Schutz vor Zeckenbissen: Einen sicheren Schutz gibt es nicht. Meiden Sie Unterholz und hohes Gras. Geschlossene Kleidung und festes Schuhwerk bieten einen gewissen Schutz. Hosenbeine in die Socken stecken. Zecken trocknen schnell aus.
  2. Anti-Insektensprays auf Haut, Schuhen und Kleidung stößt sie für einige Stunden ab.
  3. Impfung: Gegen Hirnhautentzündung kann man sich impfen lassen. Die Impfung ist empfehlenswert, wenn man in „Problemgebieten“ viel im Freien ist.
  4. Selbstkontrolle: Nach einem Aufenthalt im Freien kann man sich selbst auf Zecken untersuchen. Wenn man sich am Abend nach einem Aufenthalt in der Natur selbst absucht und die Zecke entdeckt, ist die Gefahr gebannt! IN den ersten 12-24 Stunden nach dem Zeckenstich hat noch keine Borrelien Übertragung stattgefunden (das liegt daran, dass die Borrelien im Mitteldarm der Zecken leben. Sie werden erst im Verlauf des Blutsaugens der Zecke aktiviert, wandern dann in die Speicheldrüse der Zecke.
  5. Zeckenentfernung: Entdeckte Zecken sollten entweder mit dem Messer „abgeschafft“ mit der Pinzette gerade herausgezogen oder gleich dem Arzt gezeigt werden, damit dieser sie entfernt. Danach wird die Stichstelle desinfiziert. Keinesfalls darf die Zecke gequetscht werden. Im Todeskampf werden meisten Borrelieninfektionen durch falsche Zeckenentfernung erst provoziert.
  6. Arztkontrolle: Ein normaler Zeckenbiss kann dem Arzt zur Kontrolle gezeigt werden. Tritt aber eine Rötung an der Stichstelle auf, ist die Kontrolle durch den Hautarzt unerlässlich. Bei Infektionsverdacht sichert eine Blutuntersuchung die Diagnose (frühestens nach 2 Wochen, Kontrolle nach 4- 6 Wochen sinnvoll)
  7. Zeckenuntersuchung: Man kann die Zecken untersuchen lassen, ob sie Borrelien enthalten. Die entfernte Zecke sollte mit Tesafilm auf Pappe geklebt werden und komplett zum Arzt gebracht.
  8. Die Kosten der Untersuchung der Zecke selbst werden nicht von den Kassen getragen. Diese Untersuchung ist eigentlich auch wenig sinnvoll, selbst wenn die Zecke die Borrelien enthält, muss sie die Bakterien noch lange nicht übertragen haben. Eine infizierte Zecke ist noch kein Beweis, dass die Krankheit übertragen wurde. Eine voreilige Antibiotikavergabe ist wenig sinnvoll und sollte nur nach sorgfältiger Beratung durch den Arzt erfolgen.

 

Wie wird die Borreliose festgestellt?

 

Das wichtigste Diagnoseinstrument ist das Gespräch und der Blick des geschulten Arztes. Natürlich haben wir heute viele gute Bluttests, welche eine Borreliose nachweisen können. Die Durchführung und Interpretation dieser Tests sind jedoch nicht einfach. Die Ergebnisse verschiedener Anbieter sind untereinander vergleichbar. Das führt dazu,dass zweifelhafte Testergebnisse in Laienhand zu unnötigen Ängsten führen.

Verantwortliches Vorgehen des Arztes ist wie folgt: Nach dem Gespräch mit dem Arzt untersucht dieser erst den Patienten. Nach einem Borrelioseverdacht wird Blut aus der Vene entnommen. Der Arzt kann jetzt einen Schnelltest durchführen. Normalerweise werden als ersten Suchtest ein Anti-Borrelia-Elisa Test oder IIFT-Test auf IgG und IGM-Antikörper durchgeführt. Bei positivem oder fraglichem Ergebnis wird ein Bestätigungstest gemacht (Western Blot) Im Frühstadium erfassen diesen Test die Infektion allerdings häufig nicht, weshalb nach einigen Wochen erneut getestet wir. Spätstadien lassen sie dagegen nahezu sicher nachweisen bzw. ausschließen.

 

Terminanfrage für eine Beratung:

Terminanfrage für eine Zweitmeinung:

08171/389815

Termine online buchen: geretsried@hautpraxis-rietz.de

Interesse an einem Beratungsgespräch.

Vereinbaren Sie jetzt ein Beratungsgespräch!

 

Ihr Haut-Doktor im Derma Center

Dr. med. Angelika Rietz, Dermatologe und Allergologe

 

Copyright Dr. Angelika Rietz

Datenschutz
Hautpraxis Rietz, Inhaber: Dr. med. Angelika Rietz (Firmensitz: Deutschland), verarbeitet zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in der Datenschutzerklärung.
Datenschutz
Hautpraxis Rietz, Inhaber: Dr. med. Angelika Rietz (Firmensitz: Deutschland), verarbeitet zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in der Datenschutzerklärung.